
Auf Initiative des Glauburger Bürgermeisters Carsten Krätschmer und seiner Ortenberger Amtskollegin Ulrike Pfeiffer-Pantring stattete die SPD-Bundestagskandidatin Bettina Müller einen Informationsbesuch der Keltenwelt am Glauberg ab. Dabei wollte sie sich einen persönlichen Eindruck über das weithin bekannte Landesmuseum speziell für die keltische Kultur verschaffen. Einschlägige Informationen aus erster Hand vermittelte dabei Werner Erk, Vorsitzender des Glauburger Heimat- und Geschichtsverein. Als örtlicher Motor der langjährigen Forschungs- und Grabungsarbeiten wusste er detailreich über die Keltenfunde, die landesarchäologischen Grabungen im weitläufigen Außengelände und die Entstehung der Keltenwelt mitsamt Landesmuseum zu berichten. Breiten Raum seiner Schilderungen nahm der langjährige, letztlich erfolgreich verlaufene Kampf um die Errichtung des Museums am Glauberg ein, hatte doch die Landesregierung zuvor anderes mit dem Keltenfürsten im Sinn.
Seinerzeit hatten andernorts viele einflussreiche Konkurrenten um die Ausstellung der Originalfunde in Darmstadt, Frankfurt, Wiesbaden oder sogar in Bad Nauheim gerungen – freilich gegen den anhaltenden überparteilich organisierten, geschlossenen Widerstand Glauburgs und der Bürgerinnen und Bürger der gesamten Umgebung. Er schilderte die monatelangen regelmäßigen Montagsdemonstrationen am Glauberg mit Fackelzügen und Glühwein-Events, die Protestkundgebungen in Wiesbaden und Friedberg und nicht zuletzt die wirkungsvolle Postkartenkampagne „Der Keltenfürst will zurück nachhause zum Glauberg“. Schließlich musste die Landesregierung ein Einsehen haben, dem Druck der örtlichen Bürgerbewegung beugen und den Glauberg als Standort für das Landesmuseum und endgültigen Aufbewahrungsort der Keltenfunde beschließen.
In den Jahren nach 2006 entstand schließlich das Keltenmuseum in seiner eigenwilligen Architektur und Gestaltung, das nach seiner Eröffnung im Mai 2011 sofort zum landesweiten Publikumsmagneten avancierte und mittlerweile bereits 160.000 Besucherinnen und Besucher zu verzeichnen hatte. Ferner erläuterte Werner Erk der Bundestagskandidatin die Organisations- und Personalstruktur sowie das Museumskonzept der Keltenwelt. Zufrieden äußerte er sich darüber, dass es mittlerweile eine gute und enge Verzahnung zwischen Museumsleitung, hauptamtlichen Personal und den zahlreichen ehrenamtlichen Kräften aus Glauburg und Umgebung gebe. Dies trage wesentlich mit zum Gesamterfolg des Projektes bei. Natürlich interessierte sich Bettina Müller während eines Rundganges durch das Museum auch sehr für die zahlreichen Exponate, voran der lebensgroßen Keltenstatue sowie für das hochinteressante, weithin gelobte Ausstellungskonzept. Nicht zuletzt zeigte sie sich auch sehr beeindruckt von der Innenarchitektur und dem hohen fachlichen Niveau des haupt- und ehrenamtlichen Personals.
Mit zahlreichen anschaulichen Beispielen veranschaulichten die beiden Bürgermeister Carsten Krätschmer und Ulrike Pfeiffer-Pantring der Bundestagskandidatin darüber hinaus die strukturpolitischen Bezüge der Keltenwelt für die touristische Entwicklung der Region. Mittlerweile bilde der Keltenkomplex einen Schwerpunkt im Rahmen der Vernetzung zahlreicher touristischer, landschaftlicher und kultureller Attraktionspunkte in der östlichen Wetterau und darüber hinaus. Nicht zuletzt verwiesen sie auf die damit einher gehende regionale Wertschöpfung, die den finanzschwachen Kommunen in dieser Gegend wichtige Impulse zu geben vermag. Bettina Müller beglückwünschte die Gemeinden und Bürger nicht nur zu der sensationellen Attraktion Keltenwelt schlechthin, sondern vor allem dazu, dass sich der intensive Kampf der Bürgerbewegung um die Standortgunst gelohnt hat. Das Beispiel zeige einmal mehr, dass die „große Politik“ gut beraten ist, bei ihren Planungen und Vorhaben, das Bürgerinnen- und Bürgerinteresse mehr denn je einfließen zu lassen und auch wirklich ernst zu nehmen. Anders verlaufene Beispiele wie Stuttgart 21 oder dritte Landebahn am Frankfurter Flughafen zeigen nun die fatalen Folgen politischer Ignoranz. Auf Dauer werde es nicht mehr funktionieren, wenn Politik es versäumt die Stimme des Volkes wahrzunehmen. Sie versicherte, das Beispiel Glauberg bei ihren weiteren politischen Aktivitäten zu propagieren und will gerne selbst wieder kommen, um sich noch über die vielen weiteren interessanten Sehenswürdigkeiten am Glauberg zu informieren.