
In dieser Woche hat eine in Berlin veröffentlichte Studie der AOK für Wirbel gesorgt, die den deutschen Krankenhäusern zum Teil erhebliche Qualitätsmängel attestiert. Selbstverständlich dürfen Behandlungsfehler und mangelhafte Hygiene nicht einfach hingenommen werden. Patienten haben einen Anspruch darauf, im Krankenhaus nach dem neuesten medizinischen Stand und in bester Qualität behandelt zu werden. Aber: Die Krankenhäuser müssen auch in die Lage versetzt werden, die notwendigen hohen Standards zu erfüllen. Viele Häuser schaffen es, trotz des Kostendrucks eine erstklassige Versorgung sicher zu stellen, unsere Main-Kinzig Kliniken sind dafür ein gutes Beispiel.
Aber nicht überall gelingt der Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Qualität. Fehlende Behandlungsqualität ist oft auch das Ergebnis von Sparen an der falschen Stelle. Die SPD hat daher in den Koalitionsverhandlungen durchgesetzt, die Qualität künftig stärker in den Fokus zu rücken. Dazu sollen unter anderem die Personalkosten der Krankenhäuser in den Budgetverhandlungen besser abgebildet werden. Ein neues Qualitätsinstitut soll gründet, Qualitätsverträge zwischen Kassen und Krankenhäusern ermöglicht werden. Auch die Finanzierung der Krankenhäuser wollen wir künftig stärker an Qualitätskriterien koppeln. Das muss unter dem Strich nicht unbedingt teurer werden. Die Folgekosten von Behandlungsfehlern und schlechter Pflege sind nämlich meist höher, als Investitionen in Qualitätsverbesserungen. Hier gilt: Schlecht versorgt ist meist auch teuer versorgt.
Diese überfälligen Verbesserungen in den Krankenhäusern sollten jetzt schnell angegangen werden. Als Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages werde ich an der dafür notwendigen Gesetzgebung mitarbeiten. Ganz klar: Die nächste Krankenhausstudie muss besser ausfallen.