Bettina Müller: Lebendiges Miteinander von Jung und Alt

„Was hier mit bürgerschaftlichem Engagement aus dem Boden gestampft wurde, verdient Respekt“, so die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Müller beim Besuch des Mehrgenerationenhauses „Kleiner Anton“. Die Politikerin, die selbst in ihrem eigenen Mehrgenerationenhaus lebt – sie wohnt mit Kindern und Enkelkind unter einem Dach – war beeindruckt von der Entwicklung des „Kleiner Anton“, der vom Eltern-Kind-Verein Gründau aus der Taufe gehoben wurde und bis heute betrieben wird.

Wie Sabine Zoller, Gründungsmitglied dieses Vereins und Leiterin des Mehrgenerationenhauses, ausführte, waren es drei Elternpaare, die sich vor 14 Jahren zusammen taten. Was sie antrieb, war ein gemeinsames Ziel: eine verlässliche Betreuung der Grundschul-Kinder bis 13 Uhr. Dabei waren die Gründungsmütter und –väter selbst gar nicht mal auf ein solches Angebot angewiesen. Gleichwohl sahen sie den Bedarf vor Ort, den der Verein bis heute im Blick hat und zum Maßstab für „Antons“ Weiterentwicklung macht. So kam zur ursprünglichen Vormittag-Betreuung etwa der Mittagstisch hinzu und auch die Öffnungszeiten wurden erweitert.

Als das „Bundesprogramm Mehrgenerationenhäuser“ an den Start ging, bewarb sich der Eltern-Kind-Verein – und bekam die Zusage. Ein neues Kapitel in „Kleiner Antons“ Entwicklung wurde aufgeschlagen. „Es war unser Wunsch, die Räume nicht nur für die Kinder zu nutzen, die müssen doch abends nicht leer stehen“, meint Sabine Zoller.

Und so wich die einstige Leere dem lebendigen Miteinander von Jung und Alt. Es gibt zwar spezielle Angebote für die einzelnen Altersgruppen, aber auch Projekte, die die Generationen zusammen führen. „Gerade in unserer heutigen Gesellschaft, in der sich traditionelle Familienstrukturen immer mehr auflösen, ist es immens wichtig, das Miteinander der Generationen zu fördern. Das geschieht hier ganz vorbildlich“, so Bettina Müller.

Der „Stundenplan“ von Kleiner Anton ist damit immens gewachsen: Fremdsprachen-Kurse stehen dort ebenso wie Sportliches, Kreatives und Kommunikatives. Im Rahmen der „Demenzgerechten Gemeinde Gründau“ gibt es jeden Mittwoch einen Betreuungsnachmittag von Menschen mit Demenz. Aber auch 70 Kinder von sechs Monaten bis 15 Jahren werden dort professionell betreut. Zudem führt „Anton“ Tagesmütter und Eltern zusammen. Zudem absolvieren Gründaus Tagesmütter in der Einrichtung ihre Weiterqualifizierung: „Kleiner Anton“ kooperiert mit den Beruflichen Schulen, bietet Ausbildungen an im Hauswirtschafts- und Erziehungsbereich und schult Jahres – sowie Berufspraktikanten. All dies ist inzwischen nicht mehr ehrenamtlich zu leisten, so dass „Kleiner Anton“ schließlich zum Arbeitgeber wurde: 21 Mitarbeiter, davon drei Vollzeitkräfte, engagieren sich im Mehrgenerationenhaus. Für die Bundestagsabgeordnete Bettina Müller ist es ein Projekt, das auch in anderen Orten Schule machen sollte. Darüber hinaus betrachtet sie „Kleiner Anton“ als Musterbeispiel für bürgerschaftliches Engagement. „Diese Einrichtung hier zeigt doch unübersehbar, dass es sich lohnt, sich einzubringen, dass aus einer kleinen Idee durchaus etwas Großes werden kann.“