Bettina Müller und Heinz Lotz (SPD): Sinntal zeigt, das System KV hat ausgedient

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Müller und der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Lotz kritisieren die Pläne der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), den hausärztlichen Notdienst in Sinntal nach Schlüchtern zu verlegen.

Müller und Lotz sehen an diesem Beispiel jedoch ein generelles Problem mit der KV. „Es sollte doch ein Glücksfall sein, wenn sich die ansässigen Ärzte freiwillig bereit erklären, den hausärztlichen Notdienst sicher zu stellen. Dass die KV da ein Strich durch die Rechnung macht ist Beispielhaft dafür, dass die Gesundheitsversorgung in Zukunft nicht mehr in dieser Form von ihr organisiert werden darf. Hier wird auf dem Reißbrett geplant, ohne die regionalen Besonderheiten auf dem Schirm zu haben“, erklärt die Gesundheitspolitikerin Bettina Müller.

Die KV ist der Bremsklotz der gesundheitlichen Versorgung auf dem Land, erklärt Heinz Lotz. „Immer wenn wir über Ärztemangel oder demografischen Wandel diskutieren, bleiben wir irgendwann bei der KV hängen. Da lässt sich auch nichts mehr schön reden: das System KV hat bei der Versorgungsplanung ausgedient. Es kann doch nicht sein, dass wir einem Organ unsere Gesundheitsversorgung anvertrauen, ohne dass es von der Politik oder sonst wem kontrolliert wird“, erklärt der Landtagsabgeordnete Heinz Lotz aus Marjoß.

Gemeinsam fordern Lotz und Müller, statt der KV ein regionales Forum zu schaffen, das kommunal angesiedelt ist und die Situation vor Ort kennt.