
Bei einem Informationsbesuch in den Main-Kinzig-Kliniken verschaffte sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Müller einen Überblick über die aktuelle Lage der Krankenhäuser in Gelnhausen und Schlüchtern. Beide Kliniken genießen einen außerordentlich guten Ruf. In den jüngsten Patientenbefragungen verschiedener Krankenkassen erhielten Ärzte und Pflegekräfte der Main-Kinzig-Kliniken überdurchschnittlich positive Bewertungen. Und auch die Qualitätsergebnisse können sich sehen lassen, erklärte Bettina Müller.
Da Müller selbst den Beruf der Krankenschwester erlernt habe, wisse sie, wie kräftezehrend die Tätigkeit sein könne. Doch zugleich bekommt man von den Patienten Einiges zurück. Ich hege den höchsten Respekt für alle Mitarbeiter, die grundsätzlich in Gesundheitsberufen Enormes leisten. Deshalb sei es ihr auch eine persönliche Angelegenheit, sich in Berlin für diesen wichtigen Sektor in unserer Gesellschaft stark zu machen.
Ein Sicherstellungszuschlag für Kliniken im ländlichen Raum ist dabei ein Thema, das sie vorantreiben will. Im heutigen Krankenhausfinanzierungssystem werden ausschließlich erbrachte Leistungen vergütet, wie Bartsch erläuterte. Jedoch würden Vorhalteleistungen wie Nacht- und Wochenenddienste dabei nicht berücksichtigt werden. Hätten, laut Bartsch, der auch Präsident der Hessischen Krankenhausgesellschaft ist, Kliniken im ländlichen Raum nachts und am Wochenende so viel Zulauf wie Krankenhäuser in Ballungsräumen, wäre ein Zuschlag nicht nötig. Zusätzlich sind viele Kliniken im ländlichen Bereich aufgrund der mangelhaften Preisanpassungen der letzten Jahre in eine finanzielle Schieflage geraten. Die reguläre Finanzierung reicht also nicht mehr aus, so Bartsch.
Eine Unterstützung dieser Forderung ist für Bettina Müller selbstverständlich: Wenn wir gleiche Lebensbedingungen in puncto Notfallversorgung auf dem Land wie auch in der Stadt haben wollen, dann müssen die im System der Krankenhausfinanzierung bereits verankerten Sicherstellungszuschläge passgenauer auf die Situation ländliche Häuser abgestimmt werden. Hier gelte in der stationären Versorgung im Grunde das Gleiche wie in der ambulanten ärztlichen Versorgung. Überversorgung in Ballungsgebieten mit teuren, nicht ausgelasteten Kapazitäten blockiere Geld für die Grundversorgung in der Fläche. Hier sieht Müller auch die Krankenhausplanung der Landesregierung in der Pflicht.
Abschließend waren sich Müller und Bartsch zwar einig, dass die Main-Kinzig-Kliniken gut aufgestellt seien, jedoch tragen Bund, Land und Kreis gemeinsam die Verantwortung, das unsere gute medizinische und pflegerische Versorgung auch in der Zukunft noch gewährleistet ist. Deshalb müssen wir unsere Krankenhäuser unterstützen, lautete Müllers Fazit.