Heute diskutieren wir im Bundestag einen Gesetzentwurf für die Frauenquote in Unternehmen und im öffentlichen Dienst. Oft bekomme ich zu hören, dass niemand in Führungspositionen gehoben werden soll, nur weil das Kriterium Frau erfüllt ist, sondern ausschließlich durch eigene Qualifikation und Leistung. Dem stimme ich zu. Warum ich aber trotzdem für die Frauenquote bin? Noch nie waren Frauen in Deutschland so gut ausgebildet wie heute. Die Mehrheit der Hochschulabsolventen ist weiblich. Über 50 Prozent der Bevölkerung ist weiblich. Studien haben ergeben, dass eine ausgewogene Zusammensetzung von Männern und Frauen in Führungsgremien bessere Entscheidungsprozesse ermöglicht und damit auch bessere wirtschaftliche Ergebnisse einhergehen können. Gleichzeitig finden sich in den TOP-160 Unternehmen Deutschlands nur fünf weibliche Aufsichtsratsvorsitzende. Der Frauenanteil in den Aufsichtsräten dieser Unternehmen liegt bei 18,9 Prozent, in den Vorständen nur noch bei 5,8 Prozent. Das beweist doch nur, dass Frauen zwar die nötige Qualifikation mitbringen, dennoch nicht die gleichen Karriere-Chancen wie Männer haben. Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern steht aber im Grundgesetz. Sämtliche freiwilligen Selbstverpflichtungen der Unternehmen haben in den vergangenen Jahren zu keiner nennenswerten Erhörung des Frauenanteils an Führungspositionen geführt. Vor diesem Hintergrund besteht dringender politischer Handlungsbedarf, um den verfassungsrechtlichen Auftrag zur gleichberechtigten Teilhabe zu erfüllen. Die Frauenquote wird die Anzahl hoch qualifizierter Führungskräfte steigern und damit unser Land und seine Wirtschaft moderner, gerechter und noch erfolgreicher machen.