
Gemeinsam mit dem Kreisbeigeordneten Detlev Engel und der Karbener SPD-Vorsitzenden Christel Zobeley besuchte die Bundestagsabgeordnete Bettina Müller den Margarethenhof im Stadtteil Kloppenheim. Der Hof der Familie Kliem ist bekannt für seine Eierproduktion. Bettina Müller informierte sich bei dem Besuch über Fragen der Tierhaltung, lebensmittelrechtliche Kennzeichnung, die Vermarktung der Eier und die aktuelle Lage bäuerlicher Familienbetriebe.
Die Abgeordnete zeigte sich vom Futterkreislauf des Margarethenhofs beeindruckt, der das Futter für die Legehennen auf eigenen Feldern des Betriebes anbaut, um eine gesicherte Qualität der Eier zu gewährleisten. Auch die für die eigene Futterproduktion benötigte Energie wird umweltfreundlich erzeugt, erfuhr die SPD-Politiker. Eine Fotovoltaikanlage mit 620 kW deckt den Eigenverbrauch zu 60% ab. Der Rest wird ins öffentliche Netz eingespeist. Dadurch werden im Jahr ca. 310.000kg CO2 eingespart. Außerdem verfügt der Hof über eine Heizzentrale mit Blockheizwerk und einem Holzhackschitzelkessel. Damit werden nicht nur die eigenen Verbrauchsstellen mit Wärme versorgt sondern auch noch 5 Nachbarhäuser.
Einen weiteren Schwerpunkt des Hofs bildet der Anbau von Kartoffeln, die nach den Richtlinien des integrierten Anbaus erzeugt werden. Der Kartoffelanbau ist zertifiziert nach der Qualitätsmarke Hessen sowie QS-GAP (Prüfsystem für Lebensmittel/Erzeuger für Obst, Gemüse, Kartoffeln) und wird durch regelmäßigen Audits kontrolliert. Beindruckt war Bettina Müller auch von der Vermarktungsstrategie über den eigenen Hofladen. Dieser wird ebenfalls in Eigenregie der Familie geführt. Hier werden eigene Erzeugnisse aber auch zugekaufte Produkte aus der Region verkauft. Weiterhin ist eine Nudelproduktion integriert. Der Betrieb beschäftigt mittlerweile über 40 Mitarbeiter und ist in der Wetterau eine beliebte Einkaufsstätte für Lebensmittel aus der Region.
Darüber hinaus vermarktet der Margarethenhof seine Produkte auch unter der Marke Landmarkt, eine Vereinigung der hessischen Direktvermarkter. Darin haben sich Bauernhöfe zusammengeschlossen um auf Wochenmärkten, in Hofläden und in über 200 Supermärkten ihre Produkte, direkt vom Bauernhof zu vertreiben. Diese Direktvermarkter, erfuhr die Abgeordnete, garantieren den Verbrauchern Qualität direkt vom Bauernhof und eine transparente Erzeugung. Dabei verwenden Landmarkt-Höfe traditionelle, regionale Rezepte und entwickeln neue Spezialitäten.
Die Bundestagsabgeordnete betonte die Rolle der Landwirtschaft für die Pflege der Natur und den Erhalt einer qualitativ hochwertigen Lebensmittelversorgung. Müller: Regionale Vermarktung oder Direktvermarktung helfen dabei, höhere Erzeugerpreise und somit eine größere regionale Wertschöpfung zu erzielen. Gleichzeitig könnten die Erzeuger damit unfaire Praktiken von Wiederverkäufern und Lebensmittelketten begegnen. Höfe wie der Margarethenhof in Karben seien daher von für regionale Wirtschaftskreisläufe und den Erhalt regionaler Infrastrukturen von großer Bedeutung, so Müller.