Bettina Müller: Geplante Reform der Pflegeausbildung – Altenpflegeberuf wird nicht abgeschafft!

„Auch künftig wird es gut ausgebildete Pflegefachkräfte geben, die in den Einrichtungen und ambulanten Diensten der Altenpflege die Versorgung der Pflegebedürftigen sicherstellen werden. Was sich ändern wird, ist die Berufsbezeichnung“ stellt die SPD Bundestagsabgeordnete Bettina Müller klar. Neben den vielen nach altem Berufsrecht ausgebildeten Kräften, die ihre Berufsbezeichnung Altenpflegerin oder Altenpfleger behalten, wird es in den nächsten Jahren nach und nach ausgebildete Kräfte mit einer anderen Bezeichnung, voraussichtlich „Pflegefachkraft“, geben.

Eine weitere Änderung ist, dass die mit dem Pflegeberufegesetz geplante Reform der Berufsausbildung neben den Ausbildungsinhalten der Altenpflege zusätzlich auch noch Kenntnisse in der Krankenpflege vermittelt. Dies wird deshalb immer wichtiger, weil sich durch den steigenden Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung die Bereiche der Kranken- und Altenpflege immer mehr vermischen. So erhöht sich zum Beispiel die Zahl der über 80-Jährigen bis zum Jahr 2030 um fast 60%. Die steigende Zahl hochbetagter Patientinnen und Patienten im Krankenhaus erfordert in der Krankenpflege daher zusätzliches Wissen aus der Altenpflege. Umgekehrt wird in den Einrichtungen der Altenpflege oder bei der ambulanten Pflege zu Hause immer mehr krankenpflegerisches Wissen benötigt, weil die Patienten durch kürzer werdende Liegezeiten früher aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Nach Auffassung der Bundestagsabgeordneten Bettina Müller, die Mitglied im Gesundheitsausschuss und auch Krankenschwester ist, sei es unabdingbar, die bislang getrennte Ausbildung der Kranken- und der Altenpflege künftig in eine Ausbildung zusammenzulegen. Schon bislang waren die Ausbildungsinhalte der beiden eigenständigen Berufe zu etwa 40 Prozent identisch. Innerhalb der künftigen Ausbildung können die Auszubildenden aber auch Schwerpunkte setzen und ihre Kenntnisse wahlweise in der Altenpflege, der Kinderkrankenpflege oder der Krankenpflege vertiefen. Diese Vertiefung wird auf dem Abschlusszeugnis entsprechend vermerkt. Es geht somit nicht um die Abschaffung der bisherigen Berufe, sondern darum, sie auf die Notwendigkeiten einer guten und qualitativ hochwertigen pflegerischen Versorgung in einer älter werdenden Gesellschaft auszurichten. Bettina Müller will, dass die Menschen im Krankenhaus, in Pflegeheimen und zu Hause auch in Zukunft bestmöglich gepflegt werden.

Außerdem wollen wir, dass die Altenpflegeausbildung endlich kostenlos ist. In einigen Bundesländern müssen Auszubildende derzeit immer noch Schulgeld für den Unterricht in den Altenpflegeschulen zahlen. Das Pflegeberufegesetz macht damit endlich Schluss.