
Immer wieder sprechen mich Menschen darauf an, welche Folgen die geplante Reform der Pflegeausbildung haben wird. Eines kann ich darauf klar antworten: Es gibt auch künftig gut ausgebildete Pflegefachkräfte. Damit ist in den Einrichtungen und ambulanten Diensten der Altenpflege die Versorgung sichergestellt. Es ändern sich zwei offensichtliche Dinge: Zum einen wird die Altenpflegeausbildung endlich überall kostenlos und zum anderen die Berufsbezeichnung. Neben den vielen nach altem Berufsrecht ausgebildeten Kräften, die ihre Berufsbezeichnung Altenpflegerin oder Altenpfleger behalten, wird es in den nächsten Jahren nach und nach ausgebildete Kräfte mit einer anderen Bezeichnung (voraussichtlich Pflegefachkraft) geben. Das ist ein nötiger Schritt, denn die Welt steht nicht still. Durch den steigenden Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung vermischen sich mehr und mehr die Bereiche der Kranken- und Altenpflege. Aktuell gehen wir davon aus, dass sich der Anteil der über 80-Jährigen bis 2030 um fast 60 % erhöht. Wir brauchen deshalb in allen Pflegeberufen mehr Wissen aus der Altenpflege. Umgekehrt vermittelt die Ausbildung zur Altenpflegerin in Zukunft zusätzlich noch mehr Kenntnisse der Krankenpflege. Deshalb setze ich mich dafür ein, die bislang getrennten Ausbildungen der Kranken- und Altenpflege künftig in einer Ausbildung zusammen zu lege (die Ausbildungsinhalte sind schon jetzt zu etwa 40 % identisch). Nach einer Grundausbildung vertiefen die Auszubildenden dann in Zukunft ihre Schwerpunkte, sei es in der Alten-, Kinderkranken- oder Krankenpflege. Dieser Schwerpunkt wird dann im Abschlusszeugnis vermerkt. Wir müssen unsere hochwertige pflegerische Versorgung an einer immer älter werdenden Gesellschaft ausrichten. Von der Abschaffung der bisherigen Berufe kann also nicht die Rede sein.