
Bettina Müller und Dr. Sascha Raabe fordern als SPD-Bundestagsabgeordnete für den Main-Kinzig-Kreis einen pädiatrischen Bereitschaftsdienst an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Main-Kinzig-Kliniken in Gelnhausen einzurichten. In gemeinsamen Briefen an den zuständigen hessischen Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) und die Kassenärztliche Vereinigung bekräftigen die beiden Bundestagsabgeordneten ihre Forderung und unterstützen damit ebenso wie Landrat Erich Pipa (SPD) eine Petition mit dem an die Kassenärztliche Vereinigung gerichteten Appell.
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„Die von der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen vorgenommene Neuordnung des Bereitschaftsdienstes sichert die Versorgung von Kindern und Jugendlichen nicht so, wie es der Sicherstellungsauftrag der KV eigentlich erforderlich macht“, sagt die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Müller, die Mitglied im Gesundheitsausschuss ist.
Ihr Kollege Dr. Sascha Raabe, der den Westen des Main-Kinzig-Kreises im Bundestag vertritt, ergänzt: „Das von der Kassenärztlichen Vereinigung beschlossene Konzept mit acht pädiatrischen Bereitschaftsdienstbezirken an zehn Standorten in Hessen muss zwingend auch einen Standort im mit 400.000 Einwohnern bevölkerungsstärksten Kreis Hessens umfassen. Die Fallzahlen der Kinderklinik-Notfallambulanz der Main-Kinzig-Kliniken in Gelnhausen mit jährlich etwa 9.000 behandelten Kinder und Jugendlichen machen den Bedarf deutlich.“
Bettina Müller, die in Flörsbachtal wohnt, befürchtet unzumutbare Fahrzeiten und Wege für den östlichen Teil des Main-Kinzig-Kreises durch die Angliederung der pädiatrischen Notfallversorgung der Kinder und Jugendlichen des Main-Kinzig-Kreises an den Standort Offenbach. So müssten Familien aus Flörsbachtal-Lohrhaupten künftig fast 80 Kilometer weit fahren, aus Brachttal-Völzberg mehr als 82 und aus Sinntal-Mottgers fast 90 Kilometer weit fahren, um die nächste pädiatrische Notfallversorgung in Anspruch zu nehmen.
In einem Flyer der KVH, der über die Neuordnung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes aufklären soll, heißt es, dass Patienten künftig wenige Kilometer mehr in Kauf nehmen müssten, um eine langfristig stabile Versorgung zu sichern. Das kritisieren Bettina Müller und Dr. Sascha Raabe als zynische Formulierung.
Die beiden Bundestagsabgeordneten weisen stattdessen ausdrücklich auf das im vergangenen Jahr vom Deutschen Bundestag beschlossenen GKV-Versorgungsstärkegesetz hin, das im Hinblick auf eine Neuordnung der Notfallversorgung eine Optimierung und bessere Verzahnung des Kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes, der Notdienste in der stationären Versorgung sowie der Rettungsdienste fordert. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Müller sagt daher: „Die Einrichtung des pädiatrischen Bereitschaftsdienstes an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen würde in diesem Zusammenhang neben der besseren Berücksichtigung der Belange des Main-Kinzig-Kreises, auch einen wichtigen Schritt zur Umsetzung dieser Optimierung darstellen.“