
Das Wichtigste ist, dass für die Ärzte und Angehörigen Klarheit darüber besteht, wie der Betroffene zur Organspende steht., erklärt die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Müller aus Anlass des Tages der Organspende am 4. Juni. Jeder sollte sich daher Gedanken machen und seinen Willen auf einem Organspendeausweis bekunden.
Die Zahl der Organspender sei 2015 auf einen neuen Tiefstand gesunken, so Müller. Waren es 2009 noch 14,9 Spender pro Million Einwohner, sank diese Zahl 2015 auf nur noch 10,7. Nach Erhebungen der Deutschen Stiftung Organspende könne nur bei ca. 40% der Fälle auf einen vorher bekundeten Willen des potentiellen Spenders zurückgegriffen werden, betont die SPD-Gesundheitspolitikerin. Sehr häufig müsse daher der Wille vermutet oder Angehörige befragt werden. Bei Ablehnung der Organspende gehe dies sogar zu 32% auf den Willen der Angehörigen zurück.
Bettina Müller: Nach wie vor ist die Bereitschaft zur Organspende sehr gering. Das bedaure ich sehr. Gleichzeitig sei es aber verständlich, dass nach dem Skandal von 2010 und 2011 Vertrauen nur langsam wieder aufgebaut werde. Mit dem Transplantationsregistergesetz, dass derzeit im Bundestag beraten wird, soll in Zukunft eine stärkere Koordinierung und damit auch Kontrolle im gesamten Bundesgebiet über die Spender, Organe und Empfänger ermöglicht werden.
Der Tag der Organspende findet seit 1983 jährlich am ersten Samstag im Juni statt, um für das Thema zu sensibilisieren und mehr Menschen auf die Möglichkeit eines Spendeausweises aufmerksam zu machen. Ausweise zum Download gibt es z.B. unter www.organspende-info.de/organspendeausweis/erstellen