Das ist kein Phänomen, dass nur den Altkreis Gelnhausen betrifft: Immer mehr Menschen zieht es vom Land in die großen Städte. Damit steigen die Kosten des täglichen Lebens auf dem Land. So werden die Wege zu Kitas, Schulen und Pflegeeinrichtungen auf dem Land immer länger. Um Abhilfe zu schaffen, ist ein ganzheitlicher politischer Ansatz notwendig. Hier hat zuständige der Bundesminister Schmidt (CSU) viele Chancen vertan.
Allein den Namen eines Ministeriums zu ändern, wie Minister Schmidt es nach der nächsten Bundestagswahl vorhat, wird den vielfältigen Herausforderungen der ländlichen Regionen nicht gerecht. Die Menschen erwarten zu Recht konkrete Lösungen, wenn es um Entwicklungsfragen vor Ort geht. Hier muss die Regierung endlich mit einer Stimme sprechen. Die SPD setzt sich daher für eine effektive Politik zur Gestaltung des demografischen Wandels sowie zur Entwicklung der ländlichen Räume ein. Um diese zu koordinieren und den Menschen einen festen Ansprechpartner zu geben, schlagen wir einen Bundesbeauftragten der Bundesregierung für die ländlichen Räume vor.
Wir sind nicht nur der schöne Vorgarten Frankfurts. Wir wollen für die Menschen in den ländlichen Räumen die gleichen Chancen und Voraussetzungen für ein gutes Leben wie für die Städterinnen und Städter. Dies ist eine zentrale Gerechtigkeitsfrage, die sich aus dem Grundgesetz und der Schaffung Gleichwertiger Lebensverhältnisse ableitet. Dafür braucht es zum einen von Bundesseite mehr Investitionen in die digitale und soziale Infrastruktur und den öffentlichen Nahverkehr. Zum anderen müssen Bund und Länder ihre Zusammenarbeit bei der Koordinierung der Programme vor Ort dringend verbessern. Auf die jetzige Landesregierung sollten wir dabei lieber nicht hoffen. Eine verbindliche Bund-Länder-Vereinbarung zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse, an die sich auch Hessen halten muss, wäre eine Lösung.