Die gute Nachricht: Im Bundestag haben wir die Ehe für Alle durchgeboxt. Für mich persönlich eine Herzensangelegenheit, habe ich doch seit meinem ersten Tag im Bundestag dafür gekämpft, die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen. Mit der Ehe für Alle wird Vielen etwas gegeben, aber Niemanden etwas genommen. Wir werden noch lange über das Für und Wider diskutieren, für unsere Kinder und Enkelkinder werden in Zukunft jedoch homosexuelle Ehepaare selbstverständlich sein. Zum Glück!
Die schlechte Nachricht: Die AfD ist ganz traurig, weil die Gelnhäuserinnen und Gelnhausen lieber bunt statt braun sind. Mein Dank gilt allen, die vor der Türe gegen die AfD und ihre offen menschenfeindliche Politik demonstriert haben. Immer wieder, auch auf Kundgebungen in Büdingen oder anderswo in meinem bunten Wahlkreis, höre ich die Beschwerden von Vertretern der AfD, weil vor den Türen demonstriert wird. Warum ist die AfD bei diesem Thema so sensibel? Ich kann mich an viele SPD-Veranstaltungen erinnern, bei denen vor der Türe demonstriert wurde. Es gehört zu einer Demokratie dazu, dass jeder seine Meinung äußern darf. Besonders die Vertreterinnen und Vertreter der AfD sollten mehr Dankbarkeit gegenüber diesen demokratischen Grundsatz zeigen, anstatt in entrüstete Schnappatmung zu verfallen. Das nimmt denen doch niemand mehr ab!
Im Grunde ist die AfD doch nichts anderes, als die NPD im Schafspelz. Meuthen und Co. zielen mit ihren Sprüchen und ihrem Parteiprogramm direkt auf die Wähler am rechten Rand. Erst kürzlich hat die FAZ über die Abgründe in der von Meuthen geführten AfD-Fraktion in Baden-Württemberg berichtet: Rechtsextreme Mitarbeiter aus Österreich mit Kontakten in die Neonazi-Szene und weil Vetternwirtschaft für die AfD scheinbar kein Problem darstellt, wird die Lebensgefährtin von Meuthen als bezahlte Mitarbeiterin im Landtagsbüro eines Fraktionskollegen unterbracht.
Ich bin froh, dass wir dann doch lieber bunt statt braun sind. Gelnhausen lässt sich nicht in die rechte Ecke stellen.