Eine bestandene Handwerksausbildung – die nimmt dir im Leben keiner mehr

v.l.n.r.: Kreishandwerksmeister Joachim Wagner, Bundestagsabgeordnete Bettina Müller, Landtagsabgeordneter Heinz Lotz und Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Gelnhausen-Schlüchtern Klaus Zeller

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Müller setzt sich für eine Stärkung der Handwerksberufe ein. Das betonte sie während eines Gesprächs mit Kreishandwerksmeister Joachim Wagner, dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Gelnhausen-Schlüchtern Klaus Zeller und dem Landtagsabgeordneten Heinz Lotz in Gelnhausen.

„Eine bestandene Handwerksausbildung – die nimmt dir im Leben keiner mehr. Die handwerkliche Meisterausbildung ist ein zentraler Bestandteil zur Sicherung des beruflichen Aufstiegs. Deshalb müssen Zugangshürden, wie zu hohe Gebühren, abgebaut werden. Im SPD-Wahlprogramm setzen wir uns für eine kostenfreie Meisterausbildung ein“, sagte Bettina Müller. Sie sei überrascht, dass viele Handwerker ihr erklären, dass eine gebührenfreie Meisterprüfung gar nicht so uneingeschränkt gewollt sei. Die Qualität der Ausbildung sei wichtiger. „Die Botschaft, die ich folglich mit nach Berlin tragen werde, lautet: Die Qualität der Meisterprüfungen hat Priorität. Niemanden dient eine gebührenfreie Bildung, wenn am Ende des Tages die Meisterprüfung nicht in der Tasche steckt“, so die SPD-Bundestagsabgeordnete.

Joachim Wagner und Klaus Zeller begrüßen die grundsätzliche Forderung nach der Gleichgewichtigkeit von akademischer und beruflicher Bildung, teilen aber die Bedenken einiger Kollegen bei der kostenfreien Meisterprüfung. „Die Praxiserfahrung darf nicht darunter leiden. Wenn die Meisterprüfung kostenfrei wäre, dann würden viele direkt nach der Gesellenprüfung den Meister machen wollen. Das ist auf der einen Seite verständlich, weil man sich nach einer bestandenen Prüfung in einem guten Lernrhythmus befinden. Auf der anderen Seite brauchen wir für eine gute Qualität auch die Gesellenjahre“, sagte Geschäftsführer Klaus Zeller.

Dem kann der Landtagsabgeordnete Heinz Lotz aus eigener Erfahrung nur zustimmen. Als er mit 21 Jahren seine Prüfung zum Schornsteinfegermeister absolvierte, hatte er zuvor vier Jahre als Geselle gearbeitet. „Mich hat die Meisterprüfung übrigens keinen Pfennig gekostet. Wir hatten 6 mal 6 Wochen Blockunterricht und ich war in dieser Zeit als Arbeitslos gemeldet. Wir hatten also schon einmal eine Zeit, in der die Meisterprüfung in Großteilen kostenfrei war“, erinnert sich Heinz Lotz.

Kreishandwerksmeister Joachim Wagner betonte noch einmal die Bedeutung der Meisterprüfung für das Handwerk: „Der Handwerksmeister ist ein Qualitätsmerkmal für die Verbraucher. Am Ende zählt, dass jeder die Chance erhält, mit Fleiß und Arbeit mit einer bestandenen Prüfung bezahlt zu werden.“