Sehr geehrte Damen und Herren,
„Büdingen wehrt sich – Asylflut stoppen“ zu dieser Demonstration haben am 30. Januar 2016 Rechtsradikale aufgefordert in Büdingen zu demonstrieren. Dies war in gewisser Weise auch der Start des Bündnisses für Demokratie und Vielfalt. Büdingen hat damals auf vorbildliche Weise Gesicht gezeigt. Auch ich stand vereint mit den Menschen für eine weltoffene und bunte Stadt.
Büdingen ist eine weltoffene Stadt – das ist zwar eine Tatsache aber keine Selbstverständlichkeit. Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus bedrohen das Selbstverständnis der Vielfalt, nicht nur in Büdingen. Das Büdinger Bündnis für Demokratie und Vielfalt nimmt diese Probleme sehr ernst. Mit vielen Veranstaltungen wie Vorträge, Kundgebungen, Mahnwachen oder die Teilnahme an Büdinger Veranstaltungen setzt sich das Bündnis für eine Gesellschaft ein, die frei von Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung ist.
Auch mit der zweiten Auflage „BÜDINGEN ROCKT für Demokratie und Vielfalt“ möchte das Bündnis ein weiteres deutliches Zeichen für ein tolerantes, buntes, friedliches und respektvolles Miteinander in unserer Gesellschaft setzen. Die Erstauflage im vergangenen Jahr war ein voller Erfolg. Gerne habe ich in diesem Jahr mit meinem Kollegen Dr. Peter Tauber die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung übernommen.
Wir müssen uns als Gesellschaft fragen: Wie wollen wir zusammenleben? Latente rechtsextreme Einstellungen, die sich in den Alltag der Menschen einschleichen, tragen ebenso wie eine Kultur des Wegsehens dazu bei, dass Nazis immer wieder Orte finden, an denen sie sich niederlassen und aktiv werden können, ohne auf Widerstand zu stoßen. Jeder Einzelne von ihnen hat es aber in der Hand, der rechtsextremen Ideologie etwas entgegenzusetzen und den öffentlichen Raum nicht den Rechtsextremen zu überlassen.

Organisationen wie das Büdinger Bündnis für Demokratie und Vielfalt machen sich mit ihrem Engagement gegen Rechtsextremismus für unsere Gesellschaft stark. Sie stehen für Toleranz, Zivilcourage, Mut und Vielfalt.
Deshalb ist es wichtig, dass Demokraten sich nicht nur in den sozialen Medien, sondern auch im wahren Leben Hetze und Gewaltaufrufen entgegenstellen. Auf Fehlinformationen hinweisen, fremdenfeindlichen Aussagen widersprechen, bei konkreten Signalen im Zweifelsfall sogar die Polizei informieren.
Rechte Hetze mündet immer wieder in Gewalttaten – um das in Zukunft zu verhindern, sind nicht nur Polizei und Sicherheitsbehörden gefordert, auch wir Bürgerinnen und Bürger können unseren Beitrag leisten. Also: nicht schweigen, sondern den Mund aufmachen!
Deswegen rufe ich jeden auf, sich gegen Rechts zu engagieren. Für ein friedliches Miteinander muss jeder aktiv werden. Die stille Mehrheit muss lauter werden, als die Hetzer. So, wie die Musik in der Willi Zinnkann Halle beim Konzert „Rock gegen Rechts“, so, wie die Büdinger auf dem Parkplatz Großendorf, als am 30.01.2016 vereint für eine weltoffene und bunte Stadt demonstriert wurde.