Anlässlich des weltweiten Aktionstags „One Billion Rising“ gegen Gewalt an Frauen mahnen die Wetterauer SPD-Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl und die stellvertretende Wetterauer Juso-Vorsitzende Franziska Linhart erneut an, auch auf kommunaler Ebene alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um Frauen und Mädchen vor Gewalt zu schützen und in Notlagen zu unterstützen. Der Name des Aktionstags, der am 14. Februar stattfindet, leitet sich davon ab, dass Schätzungen zufolge jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalt wird, weltweit also etwa eine Milliarde (englisch: one billion).
„Solche Aktionstage sind wichtig, um regelmäßig das Problem ins öffentliche Bewusstsein zu rufen, aber auch um deutlich zu machen, dass die alltägliche Gewalt an Frauen nicht einfach stillschweigend hingenommen werden darf. Wir brauchen vielmehr ein klares, deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen – auf allen politischen Ebenen. Im Wetteraukreis haben wir im Kreistag beschlossen, eine Bestandsaufnahme zu machen, was wir bei der Gewaltprävention und bei der Hilfe für Gewaltopfer schon erreicht haben und wo wir noch zur Erfüllung der Istanbul-Konvention mehr tun müssen. Wir brauchen ein dichtes Netz aus Beratungsstellen und Zufluchtsorten, die Präventionsarbeit leisten und konkrete Hilfe anbieten“, so Lisa Gnadl.
Mit dem Frauennotruf, Frauen helfen Frauen, dem Frauenhaus, Pro Familia und der Fachberatungsstelle Wildwasser gäbe es im Wetteraukreis bereits eine gute Infrastruktur von Anlaufstellen, die bei häuslicher und sexualisierter Gewalt Unterstützung bieten. „Wir als Wetterauer SPD wollen diese Institutionen weiter stärken. Durch den Lockdown kommen Frauen und Kinder häufiger in Gewaltsituationen. Deshalb sind Beratungs- und Hilfsangebote vielleicht nötiger denn je“, so Franziska Linhart, die bei der Kommunalwahl am 14. März für den Kreistag kandidiert und die Gleichstellungspolitik zu einem ihrer Schwerpunktthemen zählt. „Wir stehen für die Umsetzung der Istanbul-Konvention des Europarats ein, mit der sich Deutschland vom Bund bis zu den Kommunen verpflichtet hat, Gewalt gegen Frauen effektiv zu bekämpfen und dafür auch die nötigen Mittel bereitzustellen. Wir wollen zusammen mit den entsprechenden Wetterauer Organisationen die Umsetzung der Konvention weiter vorantreiben sowie die Strukturen zum Schutz und zur Prävention weiter ausbauen“, so Linhart.
Die Landtagsabgeordnete Gnadl mahnte ein weiteres Mal an, dass auch das Land Hessen dazu einen größeren Beitrag leisten müsse. „Wir brauchen in ganz Hessen flächendeckend ein Netz an Frauenhäusern und Beratungsstellen, die über genügend Personal verfügen, das auch sichere Arbeitsverträge mit einer ordentlichen Bezahlung bekommt. Hier muss das Land vor allem mehr Geld für das Personal in die Hand nehmen, das meist bis zur Belastungsgrenze arbeitet. Außerdem muss eine Koordinierungsstelle auf Landesebene eingerichtet werden, die die Umsetzung der Istanbul-Konvention in Hessen überwacht, koordiniert und vorantreibt“, so Gnadl.
Für die beiden SPD-Politikerinnen ist der Aktionstag „One Billion Rising“ auch ein Zeichen gemeinsamer Stärke und Solidarität. „Die Opfer von häuslicher und sexualisierter Gewalt müssen sicher sein, dass sie nicht alleine gelassen werden und dass sie auf Hilfe bauen können“, so Franziska Linhart abschließend.