Im Rahmen ihrer Sommertour „Zukunft der Ausbildung“ besuchten die SPD-Landtagsabgeordneten Lisa Gnadl (Wetteraukreis) und Nina Heidt-Sommer (Gießen) gemeinsam mit der hauptamtlichen Stadträtin Gießens Astrid Eibelshäuser die Schunk Group in Heuchelheim, ein international agierender Technologiekonzern und führender Anbieter von Produkten aus Hightech-Werkstoffen sowie Maschinen und Anlagen. Im Gespräch mit dem Personalleiter Deutschland Steffen Friedrich und der Leiterin für Ausbildung Laura Weidmann thematisierten sie die Entwicklungen im Bereich der Ausbildung und die Programme des Unternehmens zur Qualifizierung junger Menschen und zur Bekämpfung des Fachkräftemangels.
„Wenn Sie mit der Bahn oder dem Auto fahren, sind da Produkte von uns drin“, so erläutert Steffen Friedrich das Angebot der Schunk Group. 1913 in Fulda gegründet, zog das Unternehmen 1918 nach Heuchelheim um und wuchs seitdem rasant. Mittlerweile arbeiten mehr als 9.000 Beschäftigte an 67 Standorten in 29 Ländern für das Unternehmen, davon 3.800 in Mittelhessen. „Wir setzen seit über 100 Jahren auf profitables Wachstum, Unabhängigkeit und eine langfristige Orientierung. Vielfalt und gegenseitiger Respekt zeichnen uns aus: Gemeinsam sind wir erfolgreich. Durch den Willen von Gründer Ludwig Schunk hat es für uns hohe Priorität, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Erfolg des Unternehmens durch Gewinnauszahlungen, orientiert an der Dauer der Mitarbeit, teilhaben zu lassen“, ergänzt der deutschlandweite Personalleiter des Unternehmens weiter.
Einen besonderen Fokus setzt der Hidden Champion auf die Ausbildung im eigenen Ausbildungszentrum. „Zum 01.09. haben wir 182 Ausbildungs- und Studiengänge an 4 Standorten, 126 davon sind in Heuchelheim im Ausbildungszentrum. Unser Ziel ist: 5 Prozent der Belegschaft sollen Auszubildende und Studierende sein. Wir wollen uns als Unternehmen nachhaltig aufstellen und junge Menschen fördern und weiterbilden“, erklärt Laura Weidmann. „Daher tun wir viel, um ein attraktiver Arbeitgeber für junge Menschen zu sein. Dennoch merken auch wir bei Schunk, dass die Bewerberzahlen für Ausbildungsplätze insgesamt zurück gehen. Wir sind daher dankbar, wenn die Politik das Thema „Zukunft der Ausbildung“ auf dem Schirm hat“, fährt sie fort.
„Es ist wichtig, die Ausbildung als qualitativ hochwertigen Weg in berufliche Praxis sichtbar zu machen. Wir dürfen nicht einfach hinnehmen, dass viele junge Menschen in Hessen keinen Abschluss haben, der sie auch formal für einen Beruf qualifiziert. Um das zu ändern, braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung von Wirtschaft, Gewerkschaften und Politik“, so Lisa Gnadl, ausbildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. „Es ist schön zu sehen, welcher hohe Stellenwert die Ausbildung in der Schunk Group genießt und mit welchem Engagement hier junge Menschen gefördert werden“, fährt sie fort.
Die Schunk Group wünscht sich auch eine Qualitätsverbesserung an den hessischen Berufsschulen: „Auszubildende brauchen gute Voraussetzungen für den Abschluss und den anschließenden Einstieg in das Arbeitsleben. Deshalb braucht es gut ausgestattete Berufliche Schulen und gute Abstimmungen zwischen Ausbildungsbetrieb und Berufsschule. Dies ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass junge Menschen eine berufliche Zukunft entwickeln können. Den Fachkräftemangel können wir nur mit fähigen Fachkräften bekämpfen, deshalb sind Investitionen in Berufliche Bildung immer auch Investitionen in Standortförderung und Regionalentwicklung“, versichern Lisa Gnadl und Nina Heidt-Sommer den Rückhalt der SPD-Landtagsfraktion im Bestreben, die Ausbildung zu stärken.
„Die von der Landesregierung geplanten Umwälzungen im Bereich der Berufsschulstandorte bergen die Gefahr in sich, dass einzelne Ausbildungsgänge unattraktiv werden. Es ist wichtig, gute Berufsschulstandorte in der Nähe der Betriebe zu halten“; so Nina Heidt-Sommer. „Je weniger Azubis es geben wird, desto größer die Gefahr, dass Berufsschulzweige wegfallen. Bei einer Zusammenlegung steigt die Gefahr, dass noch mehr junge Menschen lieber in der Nähe studieren als weite Wege zu Berufsschulen zurückzulegen, die unter Umständen auch mit auswärtigen Übernachtungen verbunden sind., führt Nina Heidt-Sommer, die Sprecherin für Berufliche Schulen der SPD-Landtagsfraktion fort.
„Auch im kommunalen Bereich liegt unser Fokus darauf, junge Menschen in gute Arbeit zu bringen und ihnen Chancen für die Zukunft zu schaffen. Die Zusammenarbeit mit den dualen Partnerinnen und Partnern im Ausbildungssystem ist uns sehr wichtig“, erklärt Astrid Eibelshäuser.
Abschließend wurden die drei Politikerinnen herzlich zum Tag der Ausbildung und Tag der offenen Tür zur Besichtigung des Ausbildungszentrums am 24. September eingeladen.